, Geiger Anna

2. Mannschaft: Starke Teamleistung beinahe belohnt

Unser Meggen II verliert auswärts gegen starkes Sins mit 3:5

Viel schlechter hätten die Vorzeichen für die zweite Mannschaft des FC Meggen vor dem Spiel gegen Sins nicht sein können:

Der Gegner stand vor kurzem noch im Finale des 5. Ligacups und hatte in der Meisterschaft im Kalenderjahr 2024 noch keine Niederlage eingezogen. Folglich handelt es sich bei Sins um einen ernsthaften Anwärter auf den Aufstiegsplatz.

Meggen hingegen stand am Freitag noch mit 9 Spielern da, weshalb das Spiel auf der Kippe stand. Am Schluss liessen sich die Spieler der zweiten Mannschaft aber weder von gebrochenen Fingern noch von überstandenen Nasenoperationen oder Fitnessrückstand infolge von Knieverletzungen davon abhalten, dem Team in dieser ausweglosen Situation zu helfen, weshalb am Schluss doch 12 Spieler gefunden werden konnten. Diese Opferbereitschaft ist sehr beeindruckend und bewahrte den FC Meggen zudem vor einer unangenehmen Busse infolge kurzfristiger Spielabsage. 

Die zweite Mannschaft hatte an diesem Samstag wohl eines der jüngsten Teams in der 5. Ligageschichte auf dem Platz. Nur bei zwei Spielern begann der Jahrgang mit den Zahlen 1 und 9, während die anderen alle erst nach der Europameisterschaft in Holland und Belgien das Licht der Welt erblickt haben. Da die meisten sogar an der Weltmeisterschaft in Deutschland noch nicht auf der Welt waren, ergab sich ein Durchschnittsalter von 20 Jahren. Die Rechnung wird noch interessanter, wenn der Schreibende, der wenigstens bei den Senioren noch als junges Talent gehandelt wird, ausgeklammert wird. Dann sinkt das Durchschnittsalter um 1.5 Jahre auf 18.5. 

Meggen startete mit der folgenden Aufstellung: Schild, Suthakaran, Wals, Portmann, Nunes; Tewoldeberhan, Gaia, Caldwell, Niggli, Gomez; Ekinci. Auf der Bank wartete Pantelic auf seinen Einsatz.

Wie es zu erwarten war, begann das Heimteam aus Sins von Beginn an viel Druck auf die Abwehr der Megger auszuüben. Diese stand aber gut und konnte sich zudem auf einen Torhüter in Topform verlassen, der in diesem Spiel mit mehreren Glanzparaden brillieren konnte. Die zweite Mannschaft war genau auf diesen Spielverlauf eingestellt, stand tief in der eigenen Hälfte und lauerte auf Konter. Einer dieser Konter führte nach rund 5 Minuten zu einem Freistoss in der gegnerischen Hälfte. Wals fasste sich ein Herz und versenkte den Ball, unter etwas Mithilfe des gegnerischen Torhüters, zur viel umjubelten 0:1 Führung im Netz.

Sins startete jetzt um so vehementer Angriffswelle um Angriffswelle, scheiterte jedoch Mal für Mal an der aufopferungsvoll kämpfenden Megger Hintermannschaft. Qualitativ führte die Heimmannschaft zwar die etwas feinere Klinge, Meggen konnte jedoch mit viel Kampfgeist dagegenhalten. Die Zweikämpfe wurden angenommen, Fehler der Mitspieler wurden nicht bemängelt, sondern als Chance betrachtet, um den Teamgeist zu beweisen, Abschlüsse des Gegners wurden mutig geblockt. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld fiel der Ball dann nach gut 15 Minuten vor die Füsse von Caldwell. Dieser fasste sich ein Herz und überlistete den Torhüter mit einem frechen Heber aus der Distanz. Das Spiel hatte so einen erfreulichen Lauf genommen für das Zwoi.

Sins liess den Kopf jedoch nicht hängen und kam immer wieder zu gefährlichen Aktionen im Strafraum der Gäste, die zu vielen Standartsituationen führten. Mit einem Doppelschlag innert sechs Minuten kurz vor der Pause konnten das Heimteam dann durch zwei Aktionen aus ruhenden Bällen das Spiel ausgleichen. 


Nach der Pause wehrte sich Meggen dann weiterhin mit allen Kräften gegen den anrennenden Gegner, kassierte aber 10 Minuten nach Wiederanpfiff das 3:2. In dieser Phase zeigte die junge Truppe aber eine unglaubliche Moral und kämpfte sich nochmals zurück ins Spiel. Die Zweikämpfe wurden angenommen und die teilweise – nennen wir es «sehr gesunde» - Zweikampfhärte des Gegners wurde übernommen. Dieser Einsatz wurde belohnt, als Wals in der 70. Minute einen weiteren Freistoss treten durfte. Tewoldeberhan lief bei der Flanke in Position und verfehlte den Ball knapp. Diese Aktion reichte jedoch aus um den Torhüter zu irritieren, so dass der Ball erneut im Tor einschlug. Wals durfte sich damit als Doppeltorschütze feiern lassen. 

Das Spiel wurde im Anschluss noch ruppiger. Der umsichtig und ruhig agierende Schiedsrichter löste die heikleren Situationen jedoch ohne Karten. Darüber dürfte sich das Team, dass sich im Aufstiegsrennen keine weiteren Strafpunkte leisten darf, sicher mehr gefreut haben. In Anbetracht der am Sonntag nach dem Aufstehen auf dem ganzen Körper aufgefundenen blauen Flecken und dem hinkenden Gang des Schreibenden hätte jedoch allenfalls auch die eine oder andere Karte zur Beruhigung des Spieles beigetragen.

Das Spiel wurde dann jedoch trotz allem wieder ruhiger. Ob es daran lag, das Sins darauf hingewiesen wurde, dass sich der FC Meggen gar keine weiteren Verletzten mehr leisten könne, andernfalls gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten der Sinser eine Forfaitniederlage drohe, kann nicht mit Gewissheit gesagt werden. Ganz sicher kann jedoch gesagt werden, dass das Spiel ruhiger wurde als die Heimmannschaft zehn Minuten vor Schluss mit 4: 3 in Führung gehen konnten. Die mittlerweile erschöpften Megger konnten darauf nicht mehr reagieren und mussten in der 90. Minute sogar noch das 5:3 hinnehmen. 

Trotz der Niederlage kann die sehr junge Megger Mannschaft nach diesem Spiel sehr stolz sein auf die eigene Leistung. Aus diesem Spiel kann mitgenommen werden, dass mit der richtigen Einstellung vieles möglich ist. An diesem Samstag stand eine Mannschaft auf dem Platz, in welcher jeder für den anderen ging. So macht Fussball Freude. Darauf wurde im Anschluss an das Spiel gemeinsam angestossen, womit eine weitere Tradition weiterleben dürfte. In den verbleibenden zwei Wochen der Saison bietet sich jetzt die Chance diese Leistung zu bestätigen, damit mit einem guten Gefühl in die Meisterschaft 24/25 gestartet werden kann.

Moritz Portmann